hey circle ist ein junges Startup, was sich auf nachhaltige Mehrweg-Versandverpackungen spezialisiert hat. Aus dem Personal Need, den Onlinehandel nachhaltiger zu machen, entstand eine faltbare Mehrweg-Versandbox, die sowohl robust als auch leicht ist. Sie ist ebenfalls durch Siegel und Plombe mit einem Diebstahlschutz ausgestattet. Durch einen schützenden Saum und einen Spanngurt soll Füllmaterial vermieden werden. Die Box ist in sieben verschiedenen Größen erhältlich. Durch die Mehrweg-Versandbox soll der Verschleiß an Pappkartons stoppen und Müll reduziert werden. hey circle ist im Mai 2022 mit ersten Pilotkunden wie einhorn und GerneOhne an den Markt gekommen. Aktuell bedient das Unternehmen 37 feste Kunden, darunter die Österreichische Post, Drykorn, Arive und VIU. Mitgründerin Doris Diebold hat der K5 Redaktion ein exklusives Interview gegeben:
Der Klimawandel beschäftigt und besorgt mich schon länger. Mein vorheriger Job war nicht gerade klimafreundlich. Die Vorstellung in 10 Jahren meinen Kindern zu sagen: „ich habe einfach immer so weitergemacht.“ wurde für mich untragbar. Ich wollte einen eigenen Impact schaffen und ein Vorbild für sie sein.
Ich bestelle viel online und habe mich schon immer am Kartonabfall gestört, den ich damit verursache. Vor allem, da ich privat stark bemüht bin, Abfall zu vermeiden. So war die Idee zu hey circle geboren.
Der erste Grundprototyp war schnell entwickelt: Das hat keine 3 Monate gedauert. Doch dann wollten wir ihn testen: Wie belastbar ist er, welches Material ist optimal etc. Es war nicht einfach, Experten auf dem Gebiet zu finden, da der Usecase komplett neu ist.
Die Box kann vielfach zirkulieren und spart so Einwegabfall und CO2 Emissionen. So verbessern Onlinehändler ihre Klimabilanz und erfüllen die Kund*innen Erwartungen, die Mehrweg fordern.
Die Box ist leicht, robust, faltbar, recyclingfähig und sieht cool aus. Zudem kommt sie mit einer IT Lösung, die den Mehrweg leicht in die Systemlandschaft der Online Händler integriert.
Wir brauchen eine Standardverpackung – ähnlich wie bei Wasser- oder Bierflaschen und ein übergreifendes Rückführungssystem. Wichtig dafür ist die Unterstützung aus Berlin und Brüssel sowie große, repräsentative Onlinehändler in die Vorbildrolle gehen.
Wir haben nicht auf Tools, sondern auf Gespräche gesetzt und haben Onlinehändler, Logistiker und Paketdienstleister nach Ihren Anforderungen gefragt. Die Unterstützung war überwältigend, auch aus dem Nachhaltigkeitsnetzwerk, dass wir uns sukzessive aufgebaut haben.
Verpackungen vermeiden, reduzieren oder zirkulieren ist ein wichtiger Ansatz. Kein Greenwashing zu betreiben, sondern nach echt nachhaltigen Möglichkeiten zu suchen, die sich z.B. recyclen lassen und nicht verbrannt werden müssen.
Ich finde es toll zu sehen, wie viele Unternehmen auch Reparatur und Second-use in Ihr Angebotsspektrum integrieren.
Zuletzt haben wir die Produktion der hey circle Box hochgefahren und unser Portfolio vergangenen Sommer um eine Mehrweg-Versandtasche ergänzt. Ab März soll unsere Warenpost Box und ab Sommer eine Box für gekühlte Lebensmittel hinzukommen. Außerdem haben wir unsere IT Cloudplattform ausgebaut, die den Onlinehändlern immer mehr Module bietet, die den Mehrweg einfach und elegant integrieren lassen. Dieses Jahr satteln wir einige weitere PlugIns drauf, als erstes shopware, shopify und Magento.
Mehr Klimaschutz und schnelleres, beherztes Handeln. Ich würde mir mehr Unterstützung für nachhaltige Geschäftsmodelle wünschen. In Form von Geboten und Regularien aber auch durch verpflichtende Transparenz des CO2 Footprint und der „echten“ Produktkosten.
Hat den Mehrweg Versand in Deutschland und Europa etabliert, Millionen Tonnen von Abfall und CO2 vermieden und mit den Versandverpackungen einen Standard gesetzt.
Grundsätzlich einfach anfangen und ausprobieren! Keiner ist perfekt und jede Bemühung hilft.
Unternehmen, die ein Budget dafür haben, können sich von Nachhaltigkeits-beratungen prüfen lassen. Mit dem Ergebnis können sie ihren Footprint erörtern und entscheiden, wo die größten Hebel liegen. Im eCommerce entstehen übrigens ca. 30% der CO2 Emissionen durch die Versandverpackung.